Feuerwehrinfo
Um im Einsatz kompetent Hilfe leisten zu können durchlaufen Feuerwehrmänner verschiedene Lehrgänge und absolvieren in regelmäßigen Abständen Prüfungen.
Ausbildungen
Truppmannausbildung (TM)
Die Truppmannausbildung ist die Grund- und Pflichtausbildung für jeden Feuerwehrmann und wird meist bereits im jugendlichen Alter absolviert. Hier werden dem Feuerwehr-Anwärter in Theorie und Praxis die Grundlagen für den Feuerwehrdienst erklärt.
Folgende Themen werden beispielsweise vermittelt: Rechtsgrundlagen, Brennen und Löschen, Fahrzeugkunde, Gerätekunde, Einheiten im Löscheinsatz und Verhalten bei Gefahr.
Seit 2016 wird der Truppmannlehrgang als so genannte Modulare Truppmannausbildung (MTA) in verschiedene Module aufgeteilt und erstreckt sich über mehrere Wochenenden. Zum Abschluss muss der Prüfling eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. Anschließend bekommt er, wie bei allen Lehrgängen, bei Bestehen ein Zeugnis.
Truppführerausbildung (TF)
Zwei Jahre nach erfolgreicher Absolvierung der Truppmannausbildung ist ein Feuerwehrmann berechtigt an der Truppführerausbildung teilzunehmen. Im Lehrgang zum Truppführer werden die bis zu diesem Zeitpunkt erlangten Kenntnisse nochmals aufgearbeitet, hinterfragt und vertieft. Bei der Ausbildung steht die gesamte Bandbreite der möglichen Feuerwehreinsätze und Tätigkeiten auf dem Programm. Ziel der Truppführerausbildung ist es, die Feuerwehrleute in die Lage zu versetzen, innerhalb einer Staffel oder Gruppe fachlich richtig zu reagieren und selbständig einen Trupp bestehend aus 2 Feuerwehrmitgliedern zu führen. Auch hier muss eine Prüfung absolviert werden.
Seit der Einführung der Modularen Truppmannausbildung (MTA) 2016 wird dieser Lehrgang nicht mehr separat angeboten, sondern bereits in den Truppmannlehrgang integriert.
Gruppenführerausbildung (TF)
Die Gruppführerausbildung kann nicht von der Stadt oder dem Landkreis vorgenommen werden, hierzu muss der Feuerwehrmann in eine Bayerische Feuerwehrschule, diese sind in Geretsried, Würzburg oder Regensburg. Bei der Gruppenführerausbildung wird das bereits erlernte Wissen nochmals vertieft und der Feuerwehrmann darüber hinaus ausgebildet eine Löschgruppe bestehend aus neun Feuerwehrmänner im Einsatz führen.
Ausbildung zum Leiter einer Feuerwehr (Kdt.)
Um Leiter einer Feuerwehr zu werden, muss der Feuerwehrmann mindestens 21 Jahre alt sein und bereits an einer Gruppenführerausbildung erfolgreich teilgenommen haben. Dem Lehrgangsteilnehmer werden als Leiter einer Feuerwehr nicht nur Einsatztaktische Inhalte, sondern auch organisatorische- und verwaltungstechnische Aufgaben vermittelt. Allerdings findet diesmal keine praktische Ausbildung statt. Der Teilnehmer muss am letzten Tag bei einer schriftlichen Prüfung mit ca. 36 Fragen mindestens 50 % der möglichen Punkte zu erreichen.
Weitere Lehrgänge
Maschinist (MA)
Für die Maschinistenausbildung ist mindestens die erfolgreiche Teilnahme an einer Truppmannausbildung nötig. Im Lehrgang werden dem Feuerwehrmann in Theorie und Praxis alle nötigen Fertigkeiten und Handgriffe im Umgang mit dem Fahrzeug, einer Einbaupumpe und der Tragkraftspritze vermittelt. Zum Abschluss muss eine praktische und theoretische Prüfung absolviert werden. Nur ausgebildete Maschinisten dürfen die Pumpe bedienen und das Feuerwehrfahrzeug fahren.
Gerätewart (MA)
Die Ausbildung zum Gerätewart muss in einer Bayerischen Landesfeuerwehrschule absolviert werden. Voraussetzung hierführ ist die Ausbildung zum Maschinist. Dem Teilnehmer werden in diesem Lehrgang alle Arbeiten zur Wartung und Instandhaltung der gesamten Ausrüstung beigebracht. Er lernt die jeweiligen Wartungsfristen der Ausrüstung kennen und wie diese zu dokumentieren sind. Auch hier muss abschließend eine Prüfung abgelegt werden.
Atemschutzgeräteträger (AT)
Voraussetzung für diesen Lehrgang ist aufgrund der hohen körperlichen Belastung eine ärztliche G26 Untersuchung. In diesem Lehrgang lernt der Feuerwehrmann den Umgang mit dem Atemschutzschutzgerät. Die Ausbildung wird in der Regel auf der Atemschutzübungsstrecke bei der Feuerwehr Dillingen absolviert. Zum Abschluss der Ausbildung findet eine große Übung im Kellergewölbe des Dillinger Schlosses statt. Im Anschluss muss noch eine schriftliche Prüfung bestanden werden. Nur mit diesem Lehrgang ist ein Feuerwehrmann berechtigt ein Atemschutzgerät zu tragen und somit den Innenangriff vorzunehmen.
Prüfungen
Jugendleistungsprüfung
Ein großes Event für die Jugendfeuerwehr ist das jährlich stattfindende Jugendzeltlager. Bei diesem Zeltlager wird gleichzeitig die Jugendleistungsprüfung abgelegt. Dabei treten verschiedene Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis bei Wettkämpfen rund um die Feuerwehr gegeneinander an. Bei erfolgreichem Abschluss bekommt jeder Jugendliche das Jugendleistungsabzeichen verliehen.
Leistungsprüfung (Gruppe im Löscheinsatz)
Die Leistungsprüfung findet alle zwei Jahre statt und ist so zu sagen die Hauptprüfung für die Feuerwehr. Als Vorgabe gilt dabei die Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV 3).
Die Kameraden beweisen dabei ihr Wissen und Können sowohl im theoretischen als auch im praktischen Teil. Verteilt in Gruppen (9 Mann) müssen die Feuerwehrmänner vor dem eigentlichen Versuchsaufbau zunächst ihre Kenntnisse in Knoten- und Stiche und Gerätekunde unter Beweis stellen. Beim Löschaufbau sind dann zahlreiche Einzelaufgaben zu bewältigen, die Hand in Hand und reibungslos absolviert werden mussten. Hierzu gehören beispielsweise die Verkehrsabsicherung mit Faltdreieck und Warnlicht, der Aufbau zur Brandbekämpfung, das Kuppeln von Saugschläuchen, die Pumpenprüfung und letztendlich natürlich auch das gezielte Bekämpfen des angenommenen Brandes in einem streng vorgegebenen Zeitrahmen.
Für die verschiedenen Stufen müssen außerdem folgende Zusatzleistungen erbracht werden:
- Bronze: Keine zusätzlichen Aufgaben und Aufgabenverteilung wird nicht gelost
- Silber: Aufgabenverteilung wird ausgelost, sonst keine zusätzlichen Aufgaben
- Gold: Aufgabenverteilung wird ausgelost, Zuätzlich: Gerätekunde (Karten mit Ausrüstungsgegestände ziehen und auswendig den Lagerplatz im Fahrzeug nennen.)
- Gold-Blau: Aufgabenverteilung wird ausgelost, Zusätzlich: Erste Hilfe (Helfen durch Betreuung, Überprüfen lebenswichtiger Körperfunktionen, Maßnahmen bei Verbrennungen/Verbrühungen, Schockanzeichen)
- Gold-Grün: Aufgabenverteilung wird ausgelost, Zusätzlich: Erkennen von Gefahrgut- und Hinweiszeichen
- Gold-Rot: Aufgabenverteilung wird ausgelost, Zusätzlich: Fragebogen ausfüllen
Zum Bestehen der Prüfung dürfen in allen Aufgaben maximal 40 Fehlerpunkte gemacht werden. Alle zwei Jahre absolviert man die nächsthöhere Leistungsstufe, so dass man nach 12 Jahren mit dem Abzeichen Gold-Rot fertig ist.